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Yannick Mrowietz trifft in letzter Sekunde/Remis beim Fehlerfestival

Das Weizenbier beim anschließenden Spieltalk schmeckte Baunatals Trainer Mike Fuhrig prächtig. Er, der über zwei Jahrzehnte den Handball im Ländchen mitprägte, nahm genüsslich einen Schluck. „Woher wisst ihr, dass ich Weizen trinke“, fragte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Sein Gegenüber HSG Coach Gilles Lorenz dagegen verzog keine Miene. Zu sehr beschäftigten ihn die sechzig Minuten.

Mit 31:31 (16:18) trennten sich beide Teams in einem hart umkämpften bis in die Schlusssekunden nervenaufreibenden Spiel. Die über 300 Zuschauer brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen, sahen sie doch eine äußerst spannende Partie mit vielen Widrigkeiten.

Die Gastgeber, die auf Lucas Lorenz (Knieprobleme), Kenneth Fuhrig und Henry Gottron verzichten mussten, zu allem Übel kämpfte Arne Walter unter der Woche mit einem grippalen Infekt, fanden vom Anpfiff weg nicht in die Partie. „Wir haben einfach keine Einstellung zum Spiel gefunden“, haderte Lorenz mit dem Auftritt. Die Abwehr zu behäbig und langsam, fanden die Gäste immer wieder Lücken um einfache Tore zu erzielen. Beim 8:10 (14.) nahm Gilles Lorenz eine Auszeit. Mit Erfolg. Binnen vier Minuten schafften Teuner, Heuss und Schaeffter die 11:10 (19.) Führung. Trotz diesem Ergebnis fanden die Hausherren im Angriffsspiel keine Sicherheit. Zumal Baunatals Heidig als Vorgezogener die Kreise im Zusammenspiel von Schaeffter und Teuner empfindlich störte.  „Ich war überrascht wie gut bei uns der Ball lief. Wir spielen ja erst seit zehn Wochen mit Harz“, freute sich Fuhrig. Hinzu kam die gute Vorstellung von Gästekeeper Henkel, der von außen nahezu unüberwindbar schien. Die Ländchescrew leistete sich einfach zu viele Fehler und ließ freie Chancen ungenutzt. Arne Walter mit einem Doppelschlag sorgte für das 16:15 (28.). Bis zum Pausenpfiff drehten die Nordhessen die Partie zum 18:16.

Im zweiten Akt zunächst das gleiche Bild. Die HSG Breckenheim Wallau/Massenheim wirkte verunsichert, kam einfach nicht auf die nötige Betriebstemperatur. Viel zu viele Schwächen auf Seiten der Ländches-Sieben, die die Gäste weidlich ausnutzten. Baunatals bester Christian Vogt und Schäfer bauten den Vorsprung auf 23:18 (38.) aus. Lorenz nahm erneut eine Auszeit und plötzlich erwachten Schermuly und Co. Die Abwehr nun weitaus aggressiver und kompakter, produzierte Baunatal viele Fehler oder scheiterte an Schermuly. Überragend in dieser Phase Timo Treber. Der Linksaußen spielte Handball vom anderen Stern. In der Abwehr klaute er den Nordhessen viele Bälle, um dann mit seiner Schnelligkeit das Leder im Gehäuse unterzubringen. Mit seinen fünf Treffern schafften die Gastgeber den 25:24 (46.) Anschluss. Teuner per Strafwurf sorgte für den 25:25 (49.) Ausgleich.

Die HSG Fangemeinde sorgte mit ihrer Anfeuerung für zusätzliche Körner. Keines der Teams konnte sich entscheidend absetzen. Unzulänglichkeiten und das Auslassen bester Gelegenheiten sorgten für Dramatik. Die letzten Minuten erlebten die Zuschauer nur noch stehend. Die Gastgeber kämpften aufopferungsvoll, zeigten tolle Moral. Baunatal führte 46 Sekunden vor Schluss mit 31:29. Aufgeben, das Wort strichen die Ländchesakteure. Teuner sorgte für den Anschluss und zwei Sekunden vor dem Abpfiff schleuderte Yannick Mrowietz die klebrige Lederkugel zum vielumjubelten Ausgleich in die Baunataler Maschen.

„Es war ein glücklicher Punktgewinn für uns“, haderte HSG Coach Gilles Lorenz. Auf den Einsatzwillen sollte die Mannschaft aufbauen. Am nächsten Sonntag (18.00 Uhr, Heinrich-Klein Halle, Groß-Umstadt) wartet mit der MSG Umstadt/Habitzheim großes Kaliber.

Es spielten: Quandt, Schermuly, Buckel 3, Schaeffter 4, Crecelius, Treber 10, Göttert, Timo Mrowietz 1, Yannick Mrowietz 2, Heuss 1, Walter 2, Botzenhardt 1, Avemann Teuner 7/3

Zuschauer: 300

Schiedsrichter: Niklas Häfner/Alexander Schmitt (TV Gelnhausen)

Spielfilm: 1:0 (1.), 4:2 (5.), 6:6 (9.), 8:10 (14.), 11:10 (19.), 11:14 (23.), 15:15 (26.), 16:18 – 17:21 (36.), 19:23 39.), 23:24 (45.), 25:25 (48.), 27:28 (55.), 29:31 (60.), 31:31    

Foto: wiesbadenaktuell