You are currently viewing Remis im Derby

Remis im Derby

Spannung pur bei voller Halle/Daumenverletzung bei Eric Schaeffter

„Jetzt weiß ich was ich vermisst habe. 18 Monate konnte ich Nervennahrung aufladen, die war heute binnen den sechzig Minuten aufgebraucht“, brachte es ein HSG-Fan, kräftig durchschnaufend, auf den Punkt. Mit 20:20 (10:12) endete der packende Saisonauftakt zwischen der HSG Breckenheim Wallau/Massenheim und TSG Münster. Mittendrin der Hessische Rundfunk mit Florian Nass. Ausstrahlung morgen Abend 19:30 im hr.

Die Gastgeber mussten auf Marco Hoss, Timo Mrowietz, Kenneth Fuhrig und Tim Heuss verzichten. Vom Start weg zunächst Vorteile für den Gast. Die Abwehrreihe der HSG agierte zu offensiv. Münster nutzte diese Schwäche und erzielte viele Tore über den Kreis. Im Angriff kam die Ländchescrew nur schwer in Schwung. Zu statisch und mit wenig Durchschlagskraft die vorgetragenen Angriffe. Hinzu kam das Gästekeeper Bolling vor allem von Außen voll auf der Höhe war. Beide Teams leisteten sich nach 18monatiger Spielpause einige Fehler. Keines der beiden Teams konnte sich entscheidend absetzen. Paul Kaufmann mit zwei Treffern sorgte für den 10:12 Pausenstand.

Im zweiten Akt erwischten die Gastgeber den besseren Beginn. Wiederum zwei Tore von Paul Kaufmann, der sich an diesem Abend zum besten HSG-Torschützen aufschwang und Youngster Henry Gottron vom Kreis trafen zum 13:13. Die Partie wurde bissiger. Es gab viele Zweikämpfe. Eben typisch Derby. Die HSG stellte wieder um, statt zwei Kreisläufer agierten die Hausherren nun wieder mit drei Rückraumspielern.

In der 40. Minute Schockstarre im HSG Lager. Eric Schaeffter ging nach einem Zweikampf mit schmerzverzerrter Miene vom Feld. Eine Daumenverletzung hinderte den Rückraumspieler an einem weiteren Einsatz. Der Rechtshänder wird sich in der kommenden Woche weiteren Untersuchungen unterziehen.

Das Team von Gilles Lorenz zeigte einen enormen Behauptungswillen. Timo Treber nahm Moritz Prause an die kurze Leine. „Durch die Manndeckung von Timo waren wir kompakter“, analysierte HSG Co-Trainer Klaus Fischer. Angetrieben von den leidenschaftlichen Fans warf HSG Kapitän Philipp Botzenhardt die klebrige Kugel zum 17:17 (47.) in die leeren Maschen und „Air Treber“ zeigte seine Flugkünste, traf mit einem herrlichen Leger zur 18:17 (49.) Führung. Ein großer Kampf. Leidenschaft pur. Vorteile für Botzenhardt und Co. Die Gastgeber standen sich selbst im Weg. Erst warf Treber beim Tempogegenstoß die Kugel neben das Tor. Botzenhardt scheiterte beim Strafwurf an Thomas Bolling. Pech für Keeper Dennis Quandt, in der Schlußphase ein exellenter Rückhalt, als dessen Wurf übers gesamte Feld neben das Gehäuse ging. Mit einer Einzelleistung vollendete Paul Kaufmann beim 20.19 (56.) zur erneuten Führung. Im Gegenzug konterte der Gast durch Zelser mit dem Ausgleich. 29 Sekunden noch zu spielen. Auszeit HSG und letzter Angriff der Gastgeber, der ohne Abschluss verpuffte.

„Wir haben 55 Minuten einen Punkt gewonnen und in den letzten Minuten zu viel liegen gelassen“, wusste HSG Trainer Gilles Lorenz nicht was überwog. Dennoch bescheinigte er seinen Jungs eine ordentliche Leistung. „Wenn ich überlege mit wieviel Verletzten wir zu kämpfen haben“, war Lorenz nicht unzufrieden.

Stolz war der HSG Verantwortliche Pierre Quaring. „Unsere Maßnahmen haben gefruchtet. Wir haben viel organisiert, das die Regeln eingehalten werden. Vielen Dank an alle Helfer und Unterstützer.“ Dabei brachte er das wieder zum „Corona“ Vorschein, was die Zuschauer in den packenden sechzig Spielminuten wahrlich nicht vermissten. Ein Auftakt der im HSG Lager Mut macht.

Nach einer Pause am nächsten Wochenende gastiert die HSG am So. 14.11. um 17:30 Uhr bei der Tuspo Obernburg.

Es spielten: Quandt, Robinson, Kaufmann 6, Schaeffter 2, Botzenhardt 4/1, Yannick Mrowietz 2, Treber 3, Göttert, Flock, Gottron 1, Bogdanic, Walter 2, Buckel, Crecelius

Schiedsrichter: Kocak/Schmidt

Zuschauer: 400

Spielfim: 0:1 (1.), 4:3 (7.), 6:5 (12.), 6:7 (17.), 9:10 (24.), 10:12 – 12:13 (33.), 14:15 (38.), 15:15 (43.), 18:18 (50.), 19:19 (53.), 20:19 (56.), 20:20

Foto: wiesbadenaktuell Daniel Becker