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K.O. in letzter Sekunde

HSG Ol-Team spielt „Hölle Nord“ mundtot

Versteinerte Mienen, leere Gesichter, Fassungslosigkeit, Kopfschütteln, Ohnmacht. Mit 30:29 (11:17) verlor die HSG Breckenheim Wallau/Massenheim, in einem temporeichen energiegeladenen und umkämpften Duell, beim Tabellenzweiten ESG Gensungen/Felsberg. Die konnten nach dem Abpfiff ihr Glück kaum fassen.  „Das war ein glücklicher und hart erkämpfter Erfolg. In den entscheidenden Phasen bekamen wir glückliche Entscheidungen zu unseren Gunsten“, brachte es Gensungens Trainer Ralf Eidam auf den Punkt.

„Wir spielen voll auf Tempo und wollen hier einen raushausen“, steckte HSG Trainer Gilles Lorenz die Marschroute, in der vollen Halle, vor der Partie ab. Der HSG fehlten neben Arne Walter auch Lucas Lorenz, Timo und Yannick Mrowietz, Kenneth Fuhrig sowie Tim Heuss

Die HSG Breckenheim Wallau/Massenheim spielte eine perfekte erste Halbzeit. Angefangen bei Torhüter Dennis Quandt, der einen außerirdischen Tag erwischte. Nach zehn Minuten standen bereits vier gehaltene Bälle auf seinem Konto. Der Hexer verzauberte die Hausherren, brannte sich früh die Köpfe des Favoriten. Höhepunkt war sicherlich die Dreifach Parade, als Quandt erst den Fuß und zweimal die Hände an den Ball brachte. Quandt war mit 21!! gehaltenen Bällen, der Spieler des Spiels.

Henry Gottron und Eric Schaeffter sorgten im Mittelblock für die nötige Dichte und Treber und Buckel mischten zusätzlichen harten Beton. Im Angriff gaben die Gäste nicht Gas, sondern Vollgas. Den von Lorenz geforderten Elan setzten seine Jungs vollends um. David Buckel markierte die 6:5 (10.) Führung. Die offensive Deckung sorgte für viel Verunsicherung bei den Hausherren. Der in Abwehr und Angriff überzeugende Treber sorgte kurz vor dem Halbzeitpfiff für das 17:10. In der Hölle Nord war es Mucksmäuschen still. Die HSG spielte einen tollen Handball. „Super Jungs“, lautete der Kommentar von Kapitän Sebastian Schermuly.

Mit Beginn des zweiten Abschnitts das gleiche Bild, zwar wirkten die Gastgeber nunmehr griffiger und energischer, aber die Ländchescrew produzierte die passenden Antworten. Der vorzüglich spielende Henry Gottron, der am Kreis sich knallharte Duelle mit Gensungens Iffert lieferte, besorgte die 23:17 (40.) Führung. Pech für Gottron, als er in der 50. Minute eine nicht nachvollziehbare Zeitstrafe kassierte. Ein Doppelschlag von Wachs und Jedinak bedeutete das 25:25. Lorenz stellte um. Mit Göttert, Treber und Botzenhardt waren schnelle Spieler gefragt. Eric Schaeffter traf in der 58. Minute die 29:27 Führung. Die Schlussphase wurde dramatisch. Iffert kassierte zwei Minuten nach einem Foul gegen Göttert, der fällige Strafwurf blieb aus. Lippold traf siebzehn Sekunden vor Schluss zum 29:29. Das Ländchesensemble im Angriff. Schaeffters Wurf wird geblockt. Ballgewinn für Gensungen und Sonnenschein zwirbelt das Spielgerät zum K.O. für die Gäste in die Maschen.

„Wir haben überragend gekämpft. Am Ende fehlten unserem dezimierten Kader die Wechselmöglichkeiten. Das darf uns am Ende nicht passieren. Wir bringen uns wiederum selbst um den Lohn“, presste ein sichtlich enttäuschter Trainer Gilles Lorenz hervor.

Das Team von Gilles Lorenz und Klaus Fischer machte über die gesamte Distanz vieles richtig und stand beim Abpfiff dennoch mit leeren Händen in der Halle. In der letzten Partie wartet im Heimspiel (Anpfiff Sa. 18.00 Uhr) die HSG Kleenheim/Langgöns auf Schermuly und Co. Da sollen die beiden Punkte im Ländchen bleiben.   

Es spielten: Quandt, Schermuly, Buckel 1, Teuner 6/1, Schaeffter 5, Botzenhradt 1, Göttert 1, Treber 8, Gottron 6, Crecelius 1, Avemann, Flock

Schiedsrichter: Tafferner/Tröller (Wettenberg)

Zuschauende: 600

Spielfilm: 0:1 (3.), 3:2 (6.), 5:7 (10.), 8:8 (14.), 9:12 (22.), 10:15 (27.), 11:17 – 12:18 (32.), 15:21 (37.), 19:23 (41.), 22:25 (48.), 25:25 (52.), 26:26 (55.), 27:29 (58.), 29:29 (60.) 30:29

Foto: wiesbadenaktuell