Am vergangenen Samstag durften die Zuschauer in der Hans-Jürgen-Portmann- Halle eine beeindruckende Willensleistung der 2. Herrenmannschaft der HSGerleben. Wie schon im vorherigen Spiel musste das Trainerteam auf Rechtsaußen Benjamin Krestan verzichten, für den der A-Jugendliche Luis Zuber nachrückte. Im Tor entschied man sich für Holger Kling und Till Schneider, um die nötige Sicherheit in der Abwehr auszustrahlen.
Dass dieses Duell für beide Teams von großer Bedeutung war, zeigte sich bereits von Beginn an. Coach Beer hielt eine lange Ansprache und setzte dabei klare Ziele, um mit eigener Leistung zu überzeugen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten erzielte das Ländches-Team die ersten Tore: zunächst durch einen Durchbruch von David Flock zum 1:1 (1. Min.) und anschließend per Distanzwurf von Julius Grund zum 2:1 (2. Min.). Beide Mannschaften wechselten sich mit schnellen Angriffen ab und wollten dem Gegner keine Chance lassen. Die Nervosität war jedoch spürbar, was sich insbesondere auf das anfangs starke Angriffsspiel beider Seiten auswirkte. Es vergingen sechs Minuten, ehe der eingewechselte Marlon Dorner den Ball zum 3:3 im Winkel versenkte (7. Min.).
Im weiteren Verlauf merkten beide Mannschaften, dass sie vor allem im Angriff eine Schippe drauflegen mussten, um den Mangel an Toren zu kompensieren. Es schlichen sich jedoch technische Fehler auf HSG-Seite ein und einfache Tore blieben aus. In dieser Phase hielten sich die Beer-Schützlinge gerade so über Wasser – einzig Kapitän David Flock und Julius Grund konnten immer wieder durch Einzelaktionen wichtige Treffer erzielen, um den Anschluss zu halten. Auch das Vernachlässigen von Abprallern sorgte für Frustration in den eigenen Reihen, sodass Eltville zwischenzeitlich mit einer Fünf-Tore-Führung in die Halbzeitpause ging.
Trainer Beer fand in der Halbzeitpause die richtigen Worte, um das gesamte Team von einem möglichen Comeback zu überzeugen. Auch im Angriff stellte man nach Wiederanpfiff um. Malte Obergfell übernahm das kreative Spiel und zeigte sofort seinen Einfluss. Seine Fähigkeit, Lücken zu finden, führte zunächst zu einem Siebenmeter, den Paul Schäfer sicher zum 11:16 (32. Min.) verwandelte. Kurz darauf traf Malte Obergfell nach einer starken Eins-gegen-Eins-Aktion selbst. Der geforderte Kampfgeist wurde immer spürbarer – ob am Kreis durch „Mentalitätsmonster“ Felix Krebs oder durch Nachwuchsspieler Luis Zuber: Die gesamte Mannschaft war entschlossen, die wichtigen zwei Punkte einzufahren.
In der Schlussphase ergriff das Trainerteam entscheidende Maßnahmen. Dauerbrenner Timo Mrowietz bekam eine kurze Pause, während Christian Brauer alles daransetzte, die Defensive zu stabilisieren – und das Blatt begann sich langsam zu wenden. Auch Timo Mrowietz wirkte nach der Verschnaufpause deutlich frischer: Mit all seiner Überzeugung setzte er sich in Unterzahl gegen zwei Gegenspieler durch und traf zum ersten Ausgleich – 21:21 (53. Min.). Kurz darauf erzielte er das 22:22 (54‘). Zudem war die Torwartleistung von Till Schneider nicht zu unterschätzen. Mit mehreren wichtigen Paraden und gehaltenen Siebenmetern in der Crunch Time trug er maßgeblich zur verbesserten Abwehrleistung unseres Teams bei. Der entscheidende Faktor in der zweiten Halbzeit war jedoch Malte Obergfell. Mit seinen Toren, seinem unermüdlichen Einsatz und seinem Kampfgeist brachte er das nötige Etwas mit, das dem HSG-Spiel die entscheidende Wendung gab. Er übernahm Verantwortung in den kritischen Phasen und avancierte damit zum Matchwinner. Den Schlusspunkt setzte schließlich David Löffler: Mit seinem Treffer zum 24:22 in den letzten 30 Sekunden war das Comeback perfekt.
Eine intensive Partie, die vom Kampfgeist geprägt war, endete mit einem 24:23- Sieg für das Ländches-Team. Mit diesem Erfolg stehen die Herren II nun auf Platz 5 der Tabelle. Ein großes Dankeschön die HSG-Fanfamilie, die das Team auch in schwierigen Phasen unterstützte und jeden einzelnen Spieler motivierte, das Spiel zu gewinnen!
Es spielten: Holger Kling, Till Schneider (beide Tor); David Flock (5 Tore), Julius Grund (4), Marlon Dorner (2), Andre Reder, Nils Fritsch, Timo Mrowietz (3), Felix Krebs (1), David Löffler (1), Paul Schäfer (3/3), Malte Obergfell (3), Christian Brauer, Luis Zuber (2),