Von seiner guten Seite zeigte sich das Ländchesensemble beim ersten Auswärtssieg bei der HSG Großenlüder/Hainzell. Beim 33:21 (13:9) Erfolg wurde der Gast seiner Favoritenrolle gerecht. Die Gastgeber stellten unter der Woche ihren Trainer frei. Joachim Bug rückte auf die Stelle als Interimscoach. Es nutzte nichts. Auch die Ankündigung, der Osthessen, während den Kirmestagen begeisternde Spiele abzuliefern, entpuppte sich als Fehltritt. Das Team von Gilles Lorenz präsentierte sich als echter Spielverderber.
Die Ländchescrew musste auf Henry Gottron, Lucas Lorenz und Yannick Sinnecker verzichten. Dazu gesellte sich in der 3.Minute Sebastian Schermuly. Der Torhüter musste nach seinem Zusammenprall mit Großenlüders Malolepsy passen und erlebte den Abpfiff, mit einem dick bandagiertem Verband, am linken Sprunggelenk, sitzend auf der Auswechselbank. „Ich hoffe es ist nicht so schlimm. Es tut richtig weh“, erklärte der Kapitän nach dem Abpfiff.
Wie in der Partie vor zwei Jahren stand auch diesmal ein Phantomtor nach dem Spiel in der Diskussion. Damals unterschlugen man der HSG ein Tor. Diesmal traf es die Hausherren.
Der Gast war vom Start weg die spielbestimmende Mannschaft. Teuner und Schaeffter sorgten schnell für eine 2:0 (4.) Führung. Prunkstück an diesem Abend war ohne Zweifel die vorzügliche Deckungsarbeit mit Schimmelbauer und Schaeffter als Festung Mittelblock. Daneben glänzte David Buckel in der Abwehr über die gesamten sechzig Minuten. Der Linkshänder war es auch der zum 8:5 (15.) vollstreckte. Tom Klein erzielte die 13:9 Pausenführung.
In der zweiten Hälfte kamen zunächst die Abschlussschwächen der vergangenen Spiele wieder zum Vorschein. Viermal in Folge scheiterte der HSG Angriff. Verlassen konnte sich das Team auf Dennis Quandt. Der Keeper sprang für Schermuly in die Bresche und zeigte eine tadellose Leistung. Vier!!! Strafwürfe entschärfte der Triumphator, dazu kamen freie Bälle und Würfe vom Kreis. „Dennis hat mit seiner extrem starken Leistung unserer Abwehr zusätzliche Stabilität verliehen“, war Lorenz voll des Lobes über seinen Schützling und seinen Deckungsverbund. Quandt orakelte schon in der Pause: „Wenn wir unseren Vorsprung bis zur 45. Minute auf fünf oder sechs Tore ausbauen, gewinnen wir.“
Die HSG wurde ab der 35. Minute von Minute zu Minute sicherer. Die Angriffe wurden teilweise bis zur letzten Stufe ausgespielt. Kiedrowicz traf im zweiten Abschnitt ebenso wie Klein viermal. Teuner, 2x Buckel und Schimmelbauer mit einem Tempogegenstoß sorgten beim 28:18 (52.) für die Entscheidung. Gilles Lorenz saß entspannt mit einem Lächeln auf den Lippen auf Bank. „Ein schönes Gefühl zehn Minuten vor dem Abpfiff zu wissen, dass die Punkte bei uns bleiben. Grundstock für den Erfolg war unsere Abwehr inklusive Torhüter.“ Derweil haderte Großenlüders Trainer Joachim Bug mit der Chancenauswertung. „Breckenheim war gedankenschneller und hat fast jeden Abpraller bekommen. Wir haben zu viele freie Bälle vergeben.“
Beim 29:18 (54.) bediente Crecelius Schaeffter am Kreis vorzüglich. Kiedrowicz erzielte den dreißigsten Treffer. Fuhrig und Klein brachten mit einem Doppelschlag den auch in dieser Höhe verdienten Sieg unter Dach und Fach. Bleibt zu hoffen das sich die Verletzung von Schermuly als nicht so schwerwiegend herausstellt. Gerade vor dem Hintergrund der kommenden schweren Aufgaben. Auf die zwei Zähler kann man allemal aufbauen.
Es spielten: Schermuly, Quandt, Teuner 4/1, Schaeffter 4, Botzenhardt 1, Göttert, Treber 2, Crecelius 2, Kiedrowicz 5, Buckel 5, Fuhrig 4, Mrowietz, Klein 6
Schiedsrichter: Bechthold/Lambmann (TSV Lützellinden/HSG Gedern/Nidda)
Zuschauer: 400
Spielfilm: 0:2 (4.), 4:5 (8.), 5:7 (14.), 6:8 (19.), 7:11 (23.), 9:12 (27.), 9:13 – 11:15 (35.), 13:18 (39.), 16:20 (44.), 17:25 (50.), 18:28 (54.), 20:31 (58.), 21:33
Foto: wiesbadenaktuell