Die 56. Minute läuft. HSG Trainer Tobias Schimmelbauer blickt mit leichtem Grinsen und blitzenden Augen zu seinem Co-Trainer Klaus Fischer. Alles gut. Die HSG auf der Siegesstraße.
Dank einer kolossal guten Abwehrarbeit und den daraus resultierenden schnellen Gegenstößen belohnte sich Handballregionalligist HSG Breckenheim Wallau/Massenheim, vor 200 Zuschauern, mit dem zweiten Sieg in Folge. Nach dem 29:23 (13:11) Erfolg im Heimspiel gegen die SG Bruchköbel rangiert die Ländchessieben nunmehr auf Platz 10 der Tabelle. „Das war ein verdienter Sieg für die HSG. Das Team hat mehr Wille gezeigt und wollte den Sieg mehr. Wir haben in den letzten acht Minuten nachgelassen“, gratulierte SG Trainer Tegaday Ramos-Nuez beim Trainertalk.
Vor dem Spiel musste die HSG-Crew auf Lennard Beer (Rippenprellung) verzichten. Hinzu waren Lucas Lorenz und Eric Schaeffter unter der Woche krank, so dass der junge Nils Fritsch, aus dem Bol-Team zum Kader stieß und in der Schlussphase seine Feuertaufe feierte.
Die Partie war im ersten Abschnitt geprägt von vielen Unterbrechungen und einigen Diskussionen rund um den Zeitnehmertisch. Ein Spielfluss wollte da nicht zustande kommen. Beide Abwehrreihen setzten auf eine offensive Arbeit. Insbesondere die Deckung der Hausherren arbeitete mit Lukas Crecelius, der als Speerspitze wieder ordentlich abräumte, vorzüglich. Diese kompakte aggressive Einheit bildete die Grundlage für zwei Punkte. Dabei startete die Ländchescrew zunächst mit einigen Fehlern und der Gast führte in der 11. Minute mit 6:4.
Die Gastgeber kamen nun immer besser ins Spiel. Routinier Schermuly im HSG Gehäuse parierte einige Würfe. Timo Treber in seiner unnachahmlichen Art und Youngster Lukas Kummerer per Strafwurf wandelten den Rückstand in eine 9:8 (18.) Führung um. Beide Teams schenkten sich nichts. Das breit aufgezogene Spiel der HSG kam insbesondere den beiden Außen zu gute. Timo Treber und Lukas Kummerer drückten dem Spiel ihren persönlichen Stempel auf. Das waren Asse die stachen. Schockstarre beim HSG Anhang in der 26. Minute als Lukas Kummerer im Zweikampf mit dem Rücken auf den Boden knallte. Der Linkshänder konnte nach einer Behandlung im zweiten Akt zum Glück wieder mitmischen. Zur Pause führte das HSG-Regio-Team mit 13:11.
In der zweiten Hälfte zunächst weiter eine offene Begegnung. In der 35. Minute zündete Jakob Kiedrowicz seine Rückraumraketen. Sein Doppelpack und ein Treffer von Treber bedeuteten das 19:16 (41.). Die Gäste bissen sich nun immer öfter am HSG Deckungsverband fest, diese Ballgewinne münzten die HSGler in lohnenden Ertrag um. Jannik Göttert setzte sich nun ein ums andere Mal durch und traf zum vorentscheidenden 24:21 (52.). Wie entfesselt, und mit Dennis Quandt in der Schlussphase ein sicherer Rückhalt, besiegelten Kummerer 2x, Göttert und Gottron beim 28:21 (58.) den verdienten Sieg.
„Das war wieder eine klasse Willensleistung und klasse Einstellung. Ich habe eine Supervorstellung von meiner Mannschaft gesehen. Wir sind bei uns geblieben und haben uns nicht von unserem Weg abbringen lassen. Das war ein hochverdienter Sieg“, war HSG Trainer Tobias Schimmelbauer voll des Lobes über die Darbietung seiner Jungs.
Die HSG Akteure haben aufgrund der Herbstferien am nächsten Wochenende Pause, bevor Schermuly und Co. am Sonntag 27.10. (Anpfiff 18.00 Uhr) zum Aufsteiger TSV Vellmar reisen. Zu diesem Spiel setzt die HSG einen Bus ein. Der Fahrpreis beträgt 10,- Euro.
Es spielten: Schermuly, Quandt, Schaeffter, Crecelius, Fritsch, Treber 8, Göttert 4, Gottron 2, Kummerer 11/3, Kiedrowicz 4, Botzenhardt, Lorenz, Sinnecker
Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Krick/Scholl (TG Eltville)
Spielfilm: 0:1 (1.), 2:2 (7.), 3:4 (11.), 5:7 (14.), 8:8 (18.), 10:10 (21.), 13:11 (26.), – 15:13 (34.), 17:16 (37.), 19:19 (44.), 23:20 (48.), 25:21 (52.), 28:21 (58.), 29:23
Foto: wiesbadenaktuell