Handballherz was willst du mehr. Emotionen, prickelnde Atmosphäre. Lautstarke Fans. Beim Stadtderby zeigte sich der Handball, vor knapp 1600 Zuschauern von seiner besten Seite.
Derbysieger, Derbysieger hey, hey. So hallte es um 21:25 Uhr von den Rängen der jubelnden HSG Fans. Mit 26:17 (9:11) siegte die HSG Breckenheim Wallau/Massenheim über den Rivalen TuS Dotzheim. Die HSG grüßt weiter, bei nunmehr 19:3 Punkten, als Ligaprimus der Oberliga Hessen. Obendrein feierten die Schützlinge von Gilles Lorenz und Klaus Fischer vier Auswärtssiege in Folge. Also Gesamtsieg bei der Hessentour 2022. Es gilt nun kurz zu verschnaufen, denn am nächsten Samstag (Anpfiff 18.00 Uhr) beim Heimspiel, wartet mit der HSG Bieberau-Modau erneut knallharte Kost auf Schermuly und Co.
Es war ein Lustspiel in drei Akten. Herrliche Stimmung bereits vor der Partie. Beide Fanlager schenkten sich nichts. Während die Gastgeber mit blauen Bannern grüßten, hüllte der Gast die Halle in Gold und Silber. Kurzum ein Handballfest. „Unsere Fans waren überragend“, brachte es Yannick Mrowietz auf den Punkt.
Erster Akt. Vom Start weg zunächst Vorteile für den Gast. Ein Doppelschlag von Schaeffter bedeutete die 4:1 (7.) Führung für den Spitzenreiter. In der Folgezeit spielte die Ländchescrew aber zu zögerlich und abwartend. Die Gastgeber nutzten, angeführt von Schubert, die Schwächen. Der Rückraumspieler traf zum 8:7 (20.).
Im zweiten Akt traf es Arne Walter, der nach einem Foul an Schubert in der 24. Minute die rote Karte sah und das Feld räumen musste. Becker traf zur 11:9 Pausenführung für Dotzheim.
Was in der HSG-Kabine während der Halbzeit passierte, bleibt ein Geheimnis. Jedenfalls kam das Ländchesensemble wie ausgewechselt auf die Platte. Dennis Quandt nun zwischen die Pfosten, dabei hielt Schermuly gerade in der Anfangsphase stark, kam sah und wehrte ab. Griffig, aggressiv und kompakt die Deckung und im Angriff ging die Post ab. Der HSG Motor stellte auf Vollgas. „Ich habe den Jungs nur gesagt sie sollen weitermachen und die Dinger reinhauen“, erklärte Lorenz den Umschwung.
Dritter Akt. Dennis Quandt knüpfte nahtlos an seine zuletzt gezeigte Leistung an. Reaktionsschnell parierte der Irrwisch zwischen den Pfosten vier Bälle in Folge und als Becker freistehend am Keeper scheiterte, waren seine Vorderleute vollends im Spiel. Die Brust der HSG-Akteure wurde breiter und breiter. Timo Mrowietz tankte ordentlich Schießpulver und versenkte die Kugel dreimal zum 14:11 (37.) im Netz. Die Abwehrarbeit der Gäste zeigte Wirkung. Timo Treber verurteilte Schumacher zur Wirkungslosigkeit und an Lucas Lorenz kam keiner vorbei. Das Ländchesensemble diktierte nun die Partie. Im Stil einer Spitzenmannschaft räumten Teuner, der klug Regie führte, und seine Nebenleute richtig auf. Herrlich das Tor von Yannick Mrowietz zum 18:13 (41.), als der Rechtshänder per Rückhandwurf die klebrige Kugel in die Maschen setzte. Die HSG Breckenheim Wallau/Massenheim beherrschte Ball und Gegner. Entschlossen und mit viel Dynamik setzten Eric Schaeffter und Yannick Mrowietz weiter Ausrufezeichen. Marc Teuner traf zum 23:15 (53.), die Vorentscheidung. Eric Schaeffter mit seinem siebten Treffer brachte den Derbysieg beim 25:15 (54.) endgültig unter Dach und Fach. Nach dem Abpfiff eine Fete im HSG Lager. Die Humba-Hymne wurde von Dennis Quandt persönlich dirigiert. Selbst Fans aus Kielce outeten sich als HSG Fans und feierten kräftig mit.
Das Ol-Team der HSG gewann völlig verdient. „Jetzt sollen die Jungs den Sieg genießen und morgen auf der „Hüttengaudi in Breckenheim ordentlich feiern. Das Spiel heute zeigte, das wir gewachsen sind. Wir haben das Derby verdient gewonnen“, resümierte ein strahlender Gilles Lorenz.
„Wie sich die Mannschaft nach der durchwachsenen ersten Hälfte gesteigert hat, verdient höchsten Respekt“, freute sich auch der sportliche Leiter Mathias Beer über den Derbysieg und zwei wichtige Punkte auf der Habenseite.
HSG Breckenheim Wallau/Massenheim: Schermuly, Quandt, Buckel, Schaeffter 7, Crecelius, Treber 6, Timo Mrowietz 4, Fuhrig, Yannick Mrowietz 5, Walter 1, Botzenhardt, Avemann, Lorenz 1, Teuner 2
Zuschauende: 1600
Schiedsrichter: Kocak/Schmidt (Schierstein)
Spielfilm: 1:0 (3.), 1:4 (6.), 4:4 (10.), 6:5 (16.), 7:6 (19.), 8:8 (22.), 11:9 – 11:11 (32.), 11:14 (37.), 12:16 (39.), 13:19 (43.), 15:21 (49.), 15:25 (54.), 17:26