Training am Dienstagabend beim HSG-Regio-Team im Trainingszentrum Breckenheim. Die klebrigen Bälle fliegen durch die Halle. Alle sind dabei. Alle – nein. Einer muss zuschauen. Eigentlich sollte er den Dress der HSG bereits tragen, eigentlich sollte er spielen, eigentlich sollte er Tore werfen und in der Abwehr Beton anrühren. Nichts da. Julius Lunnebach macht spezielle Übungen und absolviert Rehamaßnahmen. Bitter. Der 18jährige Neuzugang muss nach einem Kreuzbandriss und einem lädierten Meniskus im linken Knie im März dieses Jahres lange pausieren. Er, der als sein großes Vorbild Emil Manfeldt Jacobsen (27), ebenfalls Linksaußen bei der SG Flensburg/Handewitt bezeichnet.
Julius kannst du dich noch an die Szene erinnern?
Julius: „Ja. Es war beim Spiel der zweiten Herrenmannschaft, da habe ich ausgeholfen. Ein Tag vorher spielte ich noch A-Jugend. In der 53. Minute fing ich einen Einwurf ab, wir führten bereits mit zehn Toren. Nach dem Tempogegenstoß und Wurf bin ich gelandet und es hat geknallt, nicht laut aber ich habe sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Erst hieß es Kreuzband ist ok. Nach dem MRT die bittere Erkenntnis: 9 bis 12 Monate Pause. Da war ich sehr, sehr traurig. Aber ich stehe auf und denke positiv. Handball ist der Focus in meinem Leben. Hier investiere ich viel Zeit, aktuell liegt die Priorität auf der Schule. Ich bin in der 13 Klasse mache nächstes Jahr mein Abitur.“
Wie kamst du zum Handball?
Julius: „Meine Eltern (Barbara und Markus) und meine große Schwester (Lisa) hatten mit Handball nichts im Sinn. Sie unterstützen mich aber immer. Mit zehn Jahren, ich war vorher schon in der Handball AG meiner Grundschule in Nieder-Olm hat mich Jan Ludwig (Landestrainer Rheinland-Pfalz) angesprochen ich solle doch mal zum Ostercamp des TV Nieder-Olm kommen. Das habe ich gemacht und es hat sehr, sehr Spaß gemacht. Danach bin ich mal ins Training beim TV Nieder-Olm gegangen. Seit diesem Zeitpunkt spiele ich immer auf der Linksaußenposition. Ich habe Rheinhessen und Rheinland-Pfalz Auswahl gespielt. In der A-Jugend gemeinsam mit Lukas Kummerer zweite Bundesliga beim TV Nieder-Olm.“
Dann folgte der Wechsel zur HSG Breckenheim Wallau/Massenheim
Julius: Ja. Das ist richtig. Mein erster Vereinswechsel. Der Kontakt kam über Lukas, der hat mir viel gute Sachen über die HSG und das Team erzählt. Es folgten zwei Probeeinheiten und ein Gespräch mit Gilles Lorenz. Danach war mir klar: „Den Schritt mache ich.“
Kannst du uns was über deine Stärken bzw. Schwächen verraten?
Julius: „In der Abwehrarbeit und in der Athletik liegen meine Stärken. Mein Wurfbild ist ausbaufähig. Da habe ich mit unserem Trainerteam Tobias Schimmelbauer und Klaus Fischer sehr gute Ratgeber, mit einem großem Handballwissen und viel Erfahrung. Klar ist, ich bin ehrgeizig, ich will mich immer weiter verbessern.“
Neuzugang und verletzt wie fühlst du dich im Kreis unseres HSG-Regio-Teams?
Julius: „Am Anfang war ich natürlich aufgeregt. Man kann nicht mitmachen, besonders bei den Teamevents. Das ist hart. Ich wurde sehr gut aufgenommen. Alle sind sehr sympathisch. Ich verstehe mich mit jedem gut und bin trotz der Verletzung glücklich hier zu sein. Ich bekomme von jedem sehr viel Unterstützung und Hilfe. Vor allem auch vom Trainerteam habe ich einen sehr guten Eindruck, sie geben für die Reha viele Tipps und halfen mir bei der Suche einer geeigneten Physiotherapie. Ich fühle mich bei der HSG sehr gut aufgehoben.“
Du wirst noch einige Zeit fehlen, hast du für die Saison ein Ziel?
Julius: „Ja. Das hab ich. Mein persönliches Ziel. Man prognostizierte mir eine Pause bis März 2026. Ich möchte wenn alles klappt, in dieser Saison für diesen Verein noch spielen, dafür mache ich alles.
Julius vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen dir weiterhin eine gute Genesung und drücken die Daumen beim Erreichen deines persönlichen Ziels.
Foto: HSG B W/M