Ein mitreißendes Handballspiel erlebten die 300 Zuschauer in der rappelvollen Hans-Jürgen Portmann Halle. Im letzten Heimspiel der Saison schnupperte die Ländchescrew gegen die Mannschaft der Stunde, den TV Petterweil am Erfolg, musste sich, nach toller Aufholjagd, am Ende aber denkbar knapp mit 30:29 (18:15) geschlagen geben.
Das Kommen brauchte keiner der Zuschauer bereuen. Vom Start weg eine temporeiche und energiegeladene Partie. Großartige Zweikämpfe, brillante Angriffszüge, kurzum den Handballfans wurde einiges geboten. Die HSG musste neben Kiedrowicz, Osterhagen, Göttert auch auf Tom Klein verzichten. Eine schmerzhafte Oberschenkelverletzung ließ einen Einsatz nicht zu. Malte Obergfell und Benjamin Krestan aus dem Bol-Team standen so im Kader.
Mit der Idee der taktischen Variante 7 gegen 6 überraschte Tobias Schimmelbauer. Dabei kam es in der Anfangsphase zu einigen Problemen. Der Tabellenzweite aus Petterweil nutzte die Unzulänglichkeiten und kam über schnelle Gegenstöße oder Kreisanspielen zu einfachen Toren. Auf der Gegenseite war es Eric Schaeffter der mit viel Überzeugung die ersten drei Treffer markierte. Bereits nach zwölf Minuten, bei einem 10:3 Rückstand nahm HSG Trainer Tobias Schimmelbauer eine Auszeit um seine Spieler neu zu justieren. Es half. Dennis Quandt kam zwischen die Pfosten, parierte einige Würfe und bis zur Pause verkürzten die Gastgeber, dank eines enormen Einsatzes und Kampfeswillen, auf 18:15.
Im zweiten Akt erhöhte das HSG-Regio-Team weiter die Schlagzahl und zwang die Gäste immer wieder im Angriff in ein Positionsspiel. Die Abwehr nun weitaus aggressiver und kompakter behauptete sich gegen den TVP. „Der Umbruch im Spiel kam durch die Umstellung auf eine offensivere Deckungsarbeit“, so Tobias Schimmelbauer. Die HSG Eigengewächse Lennard Beer und Leon Stamm zeigten viel Mut und stürzten sich mit viel Überzeugung in die „Eins gegen Eins Duelle.“
In der Tat beide Teams nun auf Augenhöhe. Spannend, dramatisch. Die Darbietung der Ländchscrew riss die Fans von den Sitzen, eine lautstarke Anfeuerung tat ein Übriges. Der Jubel war groß als Timo Treber in der 46. Minute die 24:23 Führung erzielte. In der Folgezeit liess keine der beiden Mannschaften locker. Was in der Endphase fehlte war das Quäntchen Glück. Petterweils Habenicht per Strafwurf traf zum 29:27. Dabei saß kein Zuschauer mehr auf seinem Platz. Schaeffter schaffte in der 59. Minute den 29:29 Ausgleich. Der TVP erzielte durch Koffler die Entscheidung. Beim Abpfiff gab es „Standing Ovations“ für das HSG-Regio-Team.
„Es tut mir einfach nur leid, dass sich die Mannschaft nicht belohnt hat. Sie haben alles gegeben, aber am Ende hat es knapp nicht gereicht“, bilanzierte ein dennoch zufriedener Tobias Schimmelbauer.
Der große Applaus läutete die Ehrung zum HSG-Regio-Spieler der Saison ein. Jannik Göttert wurde unter großem Beifall zum Spieler der Saison gewählt. Der sportliche Leiter Gilles Lorenz verabschiedete in einer gelungenen Laudatio, unter großem Beifall der vielen HSG Fans, gemeinsam mit Kapitän Sebastian Schermuly die scheidenden HSG Akteure Lucas Lorenz, Philipp Botzenhardt (beide Karriereende) und Timo Treber (Wechsel zur TSG Münster). Dabei kam die ein oder andere Anekdote zu Tage.
Es war ein rundrum gelungener Handballabend, der zeigte wieviel Leben in der HSG Breckenheim Wallau/Massenheim steckt. In einer Woche (Sa. 10.04. 19.30 Uhr) spielt die HSG im letzten Spiel der Saison 2024/25 beim TuS Holzheim
Es spielten: Schermuly, Quandt, Schaeffter 6, Crecelius, Sinnecker 1/1, Stamm 4, Botzenhardt, Kummerer 1, Gottron 1, Lorenz 4, Beer 3, Treber 9, Obergfell, Krestan
Zuschauer: 300
Schiedsrichter: Heinzel/Wieprecht (Frankfurt a.M.)
Spielfilm: 0:1 (1.), 0:3 (5.), 3:7 (8.), 3:10 (13.), 6:11 (15.), 9:12 (19.), 11:13 (23), 13:16 (28). 15:18 – 18:20 (36.), 21:22 (39. 24:23 (46.), 25:26 (49.), 27:28 (55.), 29:30
Foto: privat