Gedanken verloren schritt HSG Coach Gilles Lorenz über die Spielfläche. Er wollte alleine sein. Die sechzig Minuten arbeiteten beim Trainer. Mit 31:30 (15:12) verlor die Ländchescrew beim Abstiegskandidat HSG Kleenheim/Langöns. „Wir haben es über die gesamte Distanz nicht geschafft, den gegnerischen Angriff in den Griff zu bekommen“, haderte Lorenz mit dem Auftritt der Mannschaft.
Bezeichnend die Szene in der allerletzten Sekunde. Der durchbrechende Treber wird gefoult. Strafwurf für den Gast. Dem bis dahin sicheren Strafwurfschützen Philipp Botzenhardt spielen die Nerven einen Streich. Der Linkshänder scheitert an Kleenheims Keeper Nass. Nix mit einem Punktgewinn und die Gastgeber springen freudenstrahlend übers Parkett.
Zum dritten Mal konnte das Ländchesensemble ein Spiel bei einer Mannschaft aus dem letzten Tabellendrittel nicht gewinnen. „Wenn wir den Ausgleich machen, hätten wir uns gefragt wie wir diesen Punkt holten“, bilanzierte ein enttäuschter Lorenz.
Beim Start musste der Gast auf Mrowietz und Schaeffter verzichten. Dafür saßen die zuletzt fehlenden Buckel und Sinnecker auf der Bank und der lädierte Kiedrowicz signalisierte seinen Einsatz. Die Gäste gerieten vom Anpfiff weg ins Hintertreffen. Während die Hausherren mit viel Leidenschaft und Einsatz zu Werke gingen, agierte das Ländchesteam zu fahrig und unsicher. Viele Fehler führten zu einfachen Erfolgen für die Gastgeber. Zur Pause führte Kleenheim/Langgöns mit 15:12.
In der Kabine beim Gast wurde es lauter. Wie verwandelt kam der Ländchesclub auf die Platte. Binnen fünf Minuten, bei vielen Ballgewinnen, drehte der Gast die Partie. Botzenhardt, 2x Treber und Kiedrowicz sorgten für den 16:16 (35.) Ausgleich. Teuner traf zum 20:20 (41.), bevor die HSG ins alte Muster verfiel. Zu viele Ballverluste und ein wenig sattelfester Abwehrverband sorgten bis zur 49. Minute für einen drei Tore Vorsprung der Gastgeber.
Schermuly und Co. versuchten es mit der taktischen Maßnahme „Sieben gegen Sechs“, was durch risikoreiche Zuspiele im Angriff nicht fruchtete. Die Endphase zeigte sich dramatisch. Die HSG stellte erneut um, versuchte mit einer offenen Manndeckung das Spiel zu drehen. Klein mit einem Doppelschlag schaffte zwölf Sekunden vor dem Abpfiff den Anschluss. Treber stibitzte sich die Kugel wurde gefoult. Die zu Beginn geschilderte Szene sorgte dann beim Abpfiff für eine große Enttäuschung im Lager der HSG Breckenheim Wallau/Massenheim. Wieder konnte die Mannschaft ihre Qualitäten nicht abrufen. Die Auf und Ab`s bleiben. Die Konstante fehlt. Eine Wundertüte eben.
In vierzehn Tagen hat das Team wieder die Chance die andere Seite zu zeigen, dann empfängt die HSG im Heimspiel Großenlüder/Hainzell (Anpfiff So. 17.00 Uhr)
Es spielten: Quandt, Schermuly, Schimmelbauer 1, Teuner 5, Botzenhardt 7/4, Göttert 1, Treber 5, Gottron 1, Crecelius, Kiedrowicz 4, Buckel, Klein 4, Lorenz 2, Sinnecker
Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Heinzel/Wieprecht (FTG Frankfurt)
Spielfilm: 1:0 (2.), 3:1 (4.), 5:5 (9.), 8:6 (14.), 10:7 (17.), 13:10 (21.), 15:12 – 15:13 (32.), 16:16 (35.), 18:18 (38.), 23:22 (44.), 27:23 (48.), 28:25 (53.), 29:28 (56.), 31:28 (59.), 31:30.
Foto: wiesbadenaktuell