Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. So geschehen beim Treffen mit Lennard Beer zwischen den Partien Baunatal und Gensungen/Felsberg. Der 25jährige Kreisläufer unseres HSG Regio-Teams wirkt ruhig, erzählt frei drauflos. Der gelernte Schreiner arbeitet seit 2023 in Bierstadt bei der Schreinerei Maus. „Das macht mir Spaß. Ich fange früh an und habe so immer ein etwas Zeit bis zum Training.“ Der Eintracht-Fan gehört zum Breckenheimer „Beerschen Handballclan. Opa Peter hütete einst das Handballtor. Seine drei Söhne Patric, Mathias und Christian strömten auch zum Handball beim TV Breckenheim. Onkel Mathias schaffte es bis in die Bundesliga und 2. Liga. Onkel Christian ist aktuell Trainer des BOl-Teams und Papa Patric führt gemeinsam mit Stefan Ullrich die Handballabteilung des TV Breckenheim und der HSG. Bruder Justin ist nach zwei Kreuzbandrissen Torwarttrainer beim BOL-Team „Klar, dass es mich auch in die Handballhalle zog. Lenny durchlief alle Jugendmannschaften des TVB und in der A-Jugend wechselte Beer zur SG Wallau/Massenheim in die Jugendbundesliga. „Ich wollte das unbedingt ausprobieren“, so Beer. „Lenny ist ehrlich, gradlinig und sehr ehrgeizig“, beschreibt Papa Patric seinen Sohn.
Lennard gib uns mal einen Einblick in den Menschen?
Lennard: „Ich bin außerhalb des Spielfeldes ein grundsätzlich ruhiger Typ und nicht so der Laute. Auf dem Spielfeld lasse ich gerne mal die Emotionen raus. Wenn wir ein Tor erzielen spiele ich auch mal die lauteren Part. Mit meinen Gefühlen reiße ich, so glaube ich, auch ein bischen unsere Fans mit.“
Lennard, deine Karriere ist gekennzeichnet von vielen Verletzungen. Wie schaffst du es immer wieder dich heran zu kämpfen?
Lennard: „Ich habe immer wieder an mich geglaubt und habe nie den Spaß am Handball verloren. Es geht immer weiter und ich hatte das Glück das es Blessuren waren, die mich nie vollständig aus der Bahn warfen. Ich bin immer wiedergekommen. Seit den letzten 1 ½ Jahren bin ich fast verletzungsfrei. Dazu kam ein Gespräch mit Gilles und unserem Trainerteam. So trainiere ich am Montag für mich speziell und individuell. Das Gespräch hat mir sehr geholfen und dank der harten Arbeit fühle ich das ich stärker bin. Meine Familie insbesondere mein Papa Patric und meine Mama Claudia unterstützen mich immer. Aktuell bin ich in einer guten Verfassung.“
Wie geht Lennard Beer mit Niederlagen um?
Lennard: „Eine Niederlage tut immer weh. Das will keiner haben. Die Hoffnung und der Glaube an einen Sieg, ist immer da. Ich denke dann über alle Situationen im Spiel nach und nehme die Gedanken ein bis zwei Tage mit. Da ist die Laune nicht so gut. Dann geht’s wieder ins Training. Es geht von vorne los und der Focus liegt voll auf dem nächsten Gegner.“
Was ist für ein Gefühl als Eigengewächs in eigener Halle aufzulaufen?
Lennard: „Ein schönes Gefühl in so viele erwartungsfrohe, begeisterte und bekannte Gesichter zu sehen, die dich anfeuern und unterstützen. Das pusht dich enorm, zumal seit dieser Saison die Halle mit jedem Heimspiel voller und voller wird, das hängt auch mit unseren Leistungen zusammen. Die Zuschauer haben einfach Spaß an unserem Spiel. Da wird richtig Adrenalin frei und gibt uns ein gutes Gefühl und sorgt für einen zusätzlichen Schub. Unser Trainerteam hat einen großen Anteil. Viele meiner Mitspieler und auch ich, haben sich enorm verbessert“
Nach Baunatal habt ihr jetzt die Hochkaräter vor der Brust. Wie siehst du die kommenden Wochen?
Lennard: „Wir haben in Baunatal gemerkt, das es jetzt gegen die Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel geht. Die Situation wirkt spannender. Man weiß was auf einen zu kommt. Wir wollen oben dranbleiben und möglichst viele Spiele gewinnen. Wir müssen noch eine Schippe drauflegen um weiterhin erfolgreich zu sein. Wir bilden mit unserem Trainerteam eine tolle Einheit. Für den Erfolg tun wir alles. “
Lennard vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen dir und unseren Jungs in den kommenden Wochen viel Erfolg gegen die Schwergewichte der Liga.
Foto: wiesbadenaktuell