Die 1. Herrenmannschaft hat am Sonntag den Tabellenführer ESG Gensungen/Felsberg lange Zeit an den Rand eines Punktverlustes gebracht – am Ende setzte sich der Favorit jedoch mit 21:28 (10:14) durch. Die Mannschaft zeigte über weite Strecken eine leidenschaftliche und hochkonzentrierte Vorstellung, ehe in der Schlussphase die Kräfte nachließen.
Trainer Tobias Schimmelbauer zog ein realistisches Fazit: „Wir haben über weite Strecken sehr ordentlich gespielt. Der Abstand am Ende spiegelt den Verlauf nicht ganz wider. Aber über 60 Minuten war Gensungen / Felsberg etwas konstanter – wir sind noch nicht ganz da, wo die absolute Spitze der Liga spielt.“
Überragender Start der HSG – Defensive lässt kaum etwas zu
Das Regio-Team erwischte den deutlich besseren Beginn. Die Abwehr arbeitete kompromisslos, die Zweikämpfe wurden angenommen, und vorne sorgte vor allem Yannick Sinnecker mit vier frühen Treffern für Gefahr. Nach 13 Minuten führte die HSG verdient mit 7:4. Bis zur 15. Minute ließ das Team von Trainer Schimmelbauer nur sechs Gegentore zu – ein Ausdruck der starken Grundordnung und hoher Intensität im Rückzugsverhalten.
Gensungen dreht das Spiel – HSG verliert kurz den Faden
Mitte der ersten Halbzeit kam der Spitzenreiter besser in die Partie. Nach einer Zeitstrafe gegen Jannik Göttert (17:29 Min.) kippte das Momentum, und Gensungen / Felsberg glich zunächst zum 7:7 aus, ehe sie das Spiel drehten. Bis zur Pause geriet die Ländches-HSG mit 10:14 ins Hintertreffen. Auffällig: Gensungen / Felsberg nutzte vermehrt seine körperliche Überlegenheit im Rückraum.
Halle explodiert – HSG arbeitet sich leidenschaftlich zurück
Nach der Pause blieb der Abstand zunächst konstant, doch die HSG kämpfte sich Schritt für Schritt heran. Angetrieben von einer begeisternden Kulisse in der Hans-Jürgen Portmann Halle zündeten die HSG ein Comeback. Zwischen der 40. und 45. Minute trafen Krawczak (2x) sowie Kiedrowicz – und der Ausgleich zum 18:18 (44:23 Min.) ließ die Halle beben. Nur Sekunden später kassierte Gensungen zwar eine Zeitstrafe, doch die HSG schaffte es nicht, die Überzahl entscheidend zu nutzen.
Schlussphase ohne Treffer – Gensungen nutzt jede Schwäche
Ab der 50. Minute gelang der HSG kein Tor mehr. Fehlwürfe, technische Fehler und eine verbesserte Gensunger 4-Rückraum-Variante sorgten für Brüche im Offensivspiel. Parallel kassierte die HSG eine weitere Zeitstrafe gegen Krawczak (51:11 Min.) – Gensungen / Felsberg nutzte diese Phase eiskalt und setzte sich über 21:22 und 21:26 bis auf 21:28 ab.
Starker Auftritt – Fans honorieren die Leistung
Trotz der Niederlage feierte das Publikum die Mannschaft minutenlang. „Ich habe selten so viele Fans in unserer Halle erlebt. Die Unterstützung war großartig. Die Einstellung stimmte, der Mut war da – am Ende fehlten Kleinigkeiten und ein wenig Glück.“, sagte Schimmelbauer.
Es spielten: Quandt, Schermuly – Schaeffter (1 Tor), Stamm, Osterhagen (1), Göttert, Vormbrock (2), Gottron (1), Beer, Kummerer (8/5), Kiedrowicz (1), Lange, Krawczak (3), Sinnecker (4)
Blick nach vorn
Nach zwei Niederlagen in Serie reist die HSG am kommenden Wochenende nach Groß-Umstadt. Dort soll der Weg zurück in die Erfolgsspur gelingen – mit der Leistung gegen den Spitzenreiter ist dafür eine gute Grundlage gelegt.