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Dennis Quandt: „Ein schweres Gespräch mit Papa Dieter!“

Es ist Donnerstagmittag. Treffen mit unserem sympathischen Keeper Dennis Quandt in Hessens größter Stadt in Frankfurt in dessen Homeoffice. In der Mainmetropole lebt der 32jährige gemeinsam mit seiner Freundin Juliane. „Wir sind beides Stadtmenschen. Nach dem wir 2018 aus London zurück kamen, war die Frage: Wo geht`s hin. Die Wahl fiel auf die fünftgrößte Stadt in Deutschland“, erklärt der bekennende Fan der Eintracht Frankfurt. Quandt ist aktuell wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Rhein-Main und forscht zu KI im Bereich Medientechnik. Quandt ist ehrgeizig, konsequent und steht bei der HSG Fangemeinde hoch im Kurs.

Dennis wie kamst du zum Handball?

Dennis: „Mit 5 oder 6 war ich begeisterter Fußballer. Ein Freund aus dem Kindergarten hat mich dann zum Handball gebracht. Bei der HSG Schwalbach/Niederhöchstadt gings los zunächst noch parallel zum Fußball. Später musste ich mich entscheiden. Ich habe mit meinem Papa ein schweres Gespräch geführt“, schmunzelt Dennis. Papa Dieter, erfolgreicher Fußballer, fiel aus allen Wolken, als ihm der Sohn mitteilte, dass es ihn zum Handball zieht. „Er konnte es nicht fassen, dass ich mich für den Handball entschieden habe und dann auch noch ins Tor gehe. Für ihn ist eine Welt zusammengebrochen“, so Quandt lachend. In der C-Jugend zog es den Goalie zur TSG Münster. Ein Umzug nach Wallau und die Nr. 24 des HSG Regio-Team kam zur SG Wallau/Massenheim. Gleich in der ersten Saison konnte er sich SWHV Meister nennen. Nach der A-Jugend wollte Dennis zum TV Breckenheim wechseln. „Eigentlich waren wir uns einig“, so Quandt. Es kam in Breckenheim zu einem Stühle rücken bei den Verantwortlichen und so entschied sich Dennis für den TV Idstein, wo sein ehemaliger Jugendtrainer Thomas Scherer die Fäden zog, 2014 ein Anruf von Gilles Lorenz. „Ich hatte Bock auf Breckenheim, aber wir wurden mit Idstein gerade Dritter und ich hatte das Gefühl wir können im nächsten Jahr eine gute Rolle spielen. Deswegen bat ich Gilles darum in einem Jahr nochmal anzurufen“, erklärt der Keeper. Die nächste Saison verlief jedoch etwas anders als geplant, der TV Idstein landete nur im Tabellenmittelfeld. Gilles Lorenz konnte sich dann ein Jahr später den Spruch „Jetzt hast du ja oben mitgespielt, dann kannst du jetzt auch zu uns kommen!“ nicht verkneifen als er sich ein Jahr später wieder bei Quandt meldete. So kam Quandt, nach vier Jahren Idstein, gemeinsam mit Tim Heuss und Fabian Luft wieder ins Ländchen.

Wie bereitest du dich auf ein Spiel vor?

Dennis: „Ein paar Tage vor dem Spiel mache ich mir Gedanken über den Gegner, wer sind die Haupttorschützen, wer trifft die Entscheidungen. Betreibe gezielt Videostudium. Meine Freundin lacht dabei, wenn sie das berühmte Klicken der Maus hört um die einzelnen Sequenzen anzuschauen. Ich schaue mir deren Würfe und die Bewegungsabläufe an. Aus welcher Aktivität kommt welcher Wurf. Natürlich besitze ich durch die Jahre auch einen guten Erfahrungsschatz, das hilft. Vier Stunden vor dem Anpfiff was essen, beim Aufwärmen etwas Fußball spielen, was“ Schermu“ überragend bei uns einführte – und dann geht’s los.“

Du spielst seit Saisonbeginn auf hohem Niveau und bringst starke Leistungen, gibt es ein Geheimnis?

Dennis: „Es tat mit wirklich gut, dass wir, nach der letzten Runde, erstmals eine so lange Pause hatten. Danke unserem Trainer. Ich hatte richtig Bock auf die Vorbereitung. Ich war letztes Jahr nicht ganz so zufrieden, mit meiner Leistung von der Konstanz her. Das lag auch an mir. Nachdem im Winter klar war das ich weiterspiele, habe ich das Pensum hochgeschraubt. Ich investiere vieles. Ich bin im Kopf wie auch körperlich zu 100% dabei. Das war die ersten drei Spiele spannend für mich, ob es für Körper und Kopf reicht. Umso schöner ist der Lohn und der Zuspruch durch unsere Fangemeinde.“

Du spielst ja schon einige Zeit, kannst du uns einige für dich besondere Spiele verraten?

Dennis: „Ja. Ein Spiel das ich nie vergesse war sicherlich in der Saison 2015/16 das Spiel gegen TuS Dotzheim. Die TuS war Spitzenreiter, klar die beste Mannschaft der Liga und wir haben 28:24 (15:9) gewonnen. Da war alles in der Breckenheimer Halle außer Rand und Band. Das Spiel gegen die MSG Linden, in der wir die Meisterschaft gewannen. Das war mir vorher gar nicht klar. Erst als ein Zuschauer hinter dem Tor mir zu rief. Petterweil verliert – ihr seid Meister. Das war schon völlig verrückt. Auch die Spiele in der Abstiegsrunde waren überragend. Woche für Woche hier geht’s um was. Gensungen ist immer was besonders. Und eines steht: Ich bin noch nie abgestiegen!!!“

Was macht Dennis Quandt ohne Handball?

Dennis: „Da muss ich zurückgehen in die Corona Zeit. Viermal in der Woche fielen Training und Spiel aus. Da hab mit ich meiner Freundin Juliane angefangen mit dem Fahrradfahren. Heute noch sind wir vor allem im Frankfurter Stadtwald unterwegs. Ansonsten nutze ich die handballfreie Zeit um andere Ballsportarten, wie Badminton oder Paddel zu spielen. Dazu treffe ich Freunde, das kommt während der Saison zu kurz. Ansonsten koche ich unheimlich gerne. Wenn wir einen handballfreien Samstag haben, kann es schon mal vorkommen, dass ich vier Stunden in der Küche stehe und ein großartiges Gericht zubereite.“

Gibst du uns einen Ausblick auf unser Team für die weitere Saison?

Dennis: „Als erstes zeigten wir eine coole Reaktion auf das erste Spiel. Wir haben eine gute Rolle in Bürgel gespielt, die schon von der Kadertiefe her, auch sehr besetzt sind. Unsere nächsten Begegnungen waren positiv wie in Vellmar oder die beiden  Siege gegen Obernburg und in Wettenberg. Man sieht unser Potential, da auch der Spielplan das hergibt. Wir können immer mal wieder regenerieren. Unsere jungen Spieler machen alle einen Schritt nach vorn. Wie konstant ein Yannick Göttert spielt oder Henry Gottron der in seinen jungen Jahren überragend die Rolle des Kapitäns annimmt oder Lukas Kummerer in seiner ersten echten Aktiven Saison ist schon erstaunlich. Das ist sicherlich auch ein Verdienst von unserem Trainerteam.  Wir haben ein Riesenpotential. Unser Ziel ist es weiter die Spiele zu gewinnen und dann schauen wir was Ende November wenn mit Gensungen, Groß-Bieberau und Petterweil die Schwergewichte kommen. Wir wollen dabeibleiben und schauen was geht.“

Dennis vielen Dank für deine Zeit. Wir wünschen dir und unserem Team noch eine erfolgreich verlaufene Saison 2025/26.