Mit einer überragenden Willensleistung gewann der Ländchesclub am Sonntagabend das Heimspiel gegen die HSG Pohlheim mit 30:26 (14:11) und heimste verdientermaßen, vor 250 Zuschauern, die ersten beiden Zähler ein. „Das war echt ganz stark“, strahlte der sportliche Leiter der HSG, Gilles Lorenz beim Abpfiff, während die Spieler hüpfend den Sieg auf der Platte zelebrierten.
Dabei musste das Team von Trainer Tobias Schimmelbauer einige Nackenschläge verdauen. Lucas Lorenz und Tom Klein standen nicht zur Verfügung. Zu allem Überfluss musste Eric Schaeffter aufgrund eines grippalen Infekts am Sonntagvormittag passen. Alles andere als eine vorbildliche Vorbereitung. Coach Schimmelbauer stülpte sich den Dress über die Schultern. „Ich habe bis heute 10.30 auch noch nicht gewusst das ich spiele. Wir haben einige Rückschläge weggesteckt. Was die Jungs geleistet haben war enorm“, freute sich Schimmelbauer über den Sieg.
Vom Start weg lag die Ländchescrew, trotz der vielen Rückschlage in Führung. Aktiv in die Zweikämpfe gehend traf Timo Treber, trotz Fingerverletzung in der 9. Minute zur 5:2 Führung. Eine ganz starke Partie an diesem Abend bot Sebastian Schermuly. Immer wenn es knifflig wurde, zeigte der Keeper seine Stärke. Am Ende standen 16!!! gehaltene Bälle zu Buche. In der 22. Minute baute der sehr starke Lukas Crecelius, der als Vorgezogener die offensive Deckung anführte, zum 11:7 aus. Pech für Trainer Schimmelbauer der in der 25. Minute nach einem Zweikampf gegen Pohlheims Neul die rote Karte sah. Der Coach musste das Feld gänzlich räumen.
Co-Trainer Klaus Fischer sprang in die Bresche. Der B-Scheininhaber kam am Sonntagmorgen zurück vom weltweit größten Volksfest, übernahm nun die Anweisungen und das taktische Vorgehen, mit Erfolg. Der sehr durchsetzungsstarke Kiedowicz traf zum 14:9 (27.)
Nach dem Seitenwechsel weiterhin eine hart umkämpfte und spannende Partie. Jannik Göttert und vor allem Yannick Sinnecker spielten sich zunehmend in den Focus. Sinnecker zog geschickt die Fäden und zeigte einige spielerische Delikatessen. Dabei glänzte er obendrein als vortrefflicher Vollstrecker. In der 46. Minute der nächste Dämpfer für die HSG-Crew. Philipp Botzenhardt sah nach einem Zusammenprall völlig überraschend die rote Karte. Die Volksseele kochte. Die HSG Fans sprangen in die Bresche, sorgten lautstark und mit viel Leidenschaft für zusätzliches Selbstvertrauen, was das HSG-Team engagiert umsetzte. Es waren die Protagonisten des Spiels mit Kiedrowicz, Göttert und Sinnecker die den Vorsprung auf 25:22 (53.) ausbauten. Pech im Anschluss für Crecelius und Treber als der Schiedsrichter den beiden beim Gegenstoß in die Quere kam.
Die Halle glich einem Hexenkessel. Die Ländchescrew aufopfernd kämpfen und das Publikum boten einen vorzüglichen Doppelpass. Sinnecker und Göttert mit Doppelschlag sorgten für die Vorentscheidung und Lukas Kummerer brachte eine Minute vor dem Ende mit dem 30:26 die ersten beiden Zähler unter Dach und Fach. „Glückwunsch an die HSG zu zwei verdienten Punkten. Das war von uns nichts. Das habe ich der Mannschaft auch gesagt. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht“, zeigte sich Pohlheims Coach Mario Weber enttäuscht.
„Riesenkompliment an meine Mannschaft. Ich möchte heute keinen herausheben. Es war ein wichtiger Erfolg für das gesamte Team“, bilanzierte ein zufriedener HSG Trainer Tobias Schimmelbauer und gab der Mannschaft am Montag trainingsfrei.
Die HSG kann am kommenden Sonntag gleich nachlegen. Dann gibt die SG Bruchköbel ihre handballerische Visitenkarte im Ländchen ab. Abpfiff ist um 17.00 Uhr in der Hans-Jürgen Portmann Halle, Breckenheim.
Es spielten: Schermuly, Quandt, Crecelius 3, Treber 3, Göttert 6, Gottron 2, Beer 1, Kummerer 3, Kiedrowicz 4, Botzenhardt 2/2, Schimmelbauer, Sinnecker 6/2
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Hartmann/Thomsen (Bensheim/Auerbach)
Spielfilm: 2:1 (3.), 5:2 (9.), 6:5 (13.), 8:5 (18.), 11:7 (22.), 13:8 (26.), 14:11 – 15:12 (32.), 17:17 (38.), 20:18 (44.), 23:21 (49.), 27:24 (56.), 29:25 (59.) 30:26
Foto: wiesbadenaktuell