Es ist vollbracht. Mit 24:17 (13:11) siegte der Tabellenführer TV Kirchzell beim Tabellenfünften HSG Breckenheim Wallau/Massenheim und feierte nach dem Abpfiff ausgelassen vor ca. hundert mitgereisten Fans den Meistertitel und den Aufstieg in die dritte Liga. „Glückwunsch an Kirchzell. Sie haben verdient gewonnen und die Meisterschaft geholt“, so der HSG Vorstand Stefan Ullrich.
Die Gastgeber hatten sich viel vorgenommen. Doch unter der Woche gaben sich die Hiobsbotschaften quasi die Klinke in die Hand. Göttert, Lorenz und Schaeffter fehlten wegen Krankheit. Für Tom Klein ist die Saison nach einem Muskelbündelriss beendet. Timo Mrowietz plagt eine Handverletzung. Zum Glück signalisierten, Jannik Göttert, Eric Schaeffter und Lucas Lorenz, trotz fehlenden Einheiten, einen Einsatz und der am Knie lädierte Philipp Botzenhardt nahm für den Notfall auf der Bank Platz.
„Wir hatten das Hinspiel im Kopf. Wir haben den Matchball eigentlich unserem heutigen Gegner zu verdanken, als sie Münster zu Hause geschlagen haben. Hinten raus hat uns die personelle Situation der HSG und das frühe Aus von Schimmelbauer es einfach gemacht, trotz eines mäßigen Spiels zu gewinnen“, bilanzierte Kirchzell Trainer Andreas Kunz treffend.
„Herzlichen Glückwunsch an Kirchzell. Wir hätten es gerne gesehen, wenn ihr die Meisterschaft zu Hause gewonnen hättet“, gratulierte HSG Trainer Gilles Lorenz mit einem Augenzwinkern zum Titel
Trotz der personellen Misere, nahmen die Schützlinge von Gilles Lorenz ihr Herz in die Hand. David Buckel traf in der 3. Minute zum 1:0. Kirchzell ergriff früh die Initiative und kam in der 9. Minute zur 4:1 Führung. Die Ländchescrew ließ sich nicht abschütteln, zeigte viel Leidenschaft, Energie und Einsatzwillen. Ein Knackpunkt der dritte Zeitstrafe Tobias Schimmelbauer, nach 28. Minuten. Der Routinier wurde fortan zum Zuschauen verurteilt. Der einsatzfreudige Lucas Lorenz erzielte den 11:13 Pausenstand.
Im zweiten Akt die große Schwächeperiode der Gastgeber. Nichts funktionierte. Ein Fehler folgte dem nächsten. Ganze fünfzehn Minuten schaffte es die HSG nicht, den Ball im gegnerischen Gehäuse unterzubringen. „Die Stimmung in der Pause war gut. Wir haben uns nochmals eingeschworen“, konnte sich Lucas Lorenz die Fülle der Fehler nicht erklären. Der Tabellenführer nahm die Geschenke dankend an und setzte sich auch dank einiger Paraden von Kirchzells Keeper Löffelmann entscheidend auf 19:11 (45.) ab.
„Da war klar. 11 Gegentore gegen Kirchzell ist ok. Aber sechs geworfene eigene Tore in dreißig Minuten ist halt schon brutal“, war für Gilles Lorenz die Misere im Angriff der Hauptgrund für die Niederlage. „Wir versuchen für uns für die letzten beiden Spiele das Positive mitzunehmen“, ging der Blick der HSG Übungsleiters schon in Richtung Groß-Bieberau.
Ganz meisterlich auch die Kirchzeller Fans, die sich fair und vorbildlich verhielten. „Die haben ihre Mannschaft gefeiert und die Halle mit sauber gemacht. Das war Klasse“, schickte der HSG Vorstand mit Patric Beer und Stefan Ullrich ein großes Lob in Richtung der TVK Anhänger
Es spielten: Schermuly, Quandt, Buckel 2, Schaeffter 2, Teuner 3/3, Botzenhardt, Göttert 1, Treber 2, Gottron 1, Crecelius, Kiedrowicz 3, Buckel 2, Lorenz 1, Sinnecker
Zuschauer: 280
Schiedsrichter: Fikus/Schmidt (Biebertal/Solms)
Spielfim: 1:0 (3.), 1:3 (7.), 4:5 (13.), 5:9 (18.), 7:10 (22.), 9:12 (26.), 11:13 – 11:15 (34.), 11:19 (45.), 13:20 (48.), 15:21 (52.), 16:23 (55.), 17:24
Foto: wiesbadenaktuell