Freitagabend 21:40 Uhr. Jubelnde Gastgeber und ein enttäuschter Gast. Mit 27:22 (14:11) gewann die TSG Münster gegen die HSG Breckenheim Wallau/Massenheim und schob sich bei nunmehr 8:6 Punkten vor die HSG (7:7). „Wir sind der Musik hinterhergelaufen“, analysierte Trainer Gilles Lorenz das Derby kurz und knapp. Wie ein roter Faden ziehen sich die Angriffsschwächen durch die bisherige Saison.
Derbystimmung pur in der rappelvollen Eichendorffhalle beim Anpfiff. Die Ländchescrew musste ohne Lucas Lorenz und Yannick Sinnecker antreten. Marc Teuner signalisierte nach dem Abschlusstraining sein ok und stand in der Startsieben.
Die ersten Minuten gehörten dem Gast. Eric Schaeffter trumpfte wurfstark auf und traf dreimal in Folge zum 3:2 (5.). Beide Deckungsreihen bestimmten das Spielgeschehen. Die Luft brannte. Emotionen, Leidenschaft und packende Duelle. Jeder Zentimeter der Spielfläche wurde beackert, ob stehend, liegend oder hechtend. Eben eine typische Derbyatmosphäre. Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein Spiel zunächst auf Augenhöhe. In der 21. Minute verzückte die Ländchescrew ihren lautstarken und großen Fananhang, als Schimmelbauer per Kempaanspiel Treber mustergültig bediente, der zum 9:8 (21.) abschloss. Eine Minute vor der Halbzeit ein toller Diagonalpass von Schaeffter zum Rechtsaußen David Buckel, der den 12:11 Anschluss erzielte. Zur Pause führte der Aufsteiger mit 14:11.
Nach der Pause gleich eine Zeitstrafe für Henry Gottron. In der Folgezeit schlichen sich zunehmend Fehler ins Spiel der HSG ein. Ob Fehlwürfe, Fehlanspiele oder technische Fehler, zudem spielte das Ländchesensemble zu statisch. Immer wieder war die Abwehrmitte das Ziel der HSG-Angriffe. Die verpufften im engmaschigen TSG-Abwehrnetz. Der Knackpunkt der Partie zwischen der 41. und 44. Minute. Zunächst traf Gottron zum 17:15. Zwei Fehler im Münsterer Angriff. Im Gegenzug scheiterte Teuner per Strafwurf und im Anschluss bekamen die Gäste eine zwei Minuten Strafe wegen Wechselfehler aufgebrummt. Münsters Weber traf zum 19:15 (44.). Die HSG Breckenheim Wallau/Massenheim schaffte es nicht mehr in Schlagdistanz zu kommen. Die Abwehr immer offensiver ausgerichtet, fehlte dem Angriff im Spiel die Breite. In der 49. Minute kassierte der Münsterer Spieler Klaudio Hranjec nach einem Foul gegen den schnellen Timo Treber die rote Karte. Die Ländchessieben lief dem Münsterer Vorsprung bis zum Abpfiff hinterher, ohne eine entscheidende Wende zu erzielen.
„Münster hat verdient gewonnen. Das Problem war unsere Angriffsleistung. Da kannst du in der Abwehr noch so gutstehen. Wir haben einfach zu viele Fehler produziert, daran werden wir weiterarbeiten“, bilanzierte ein enttäuschter HSG-Trainer Gilles Lorenz.
Es spielten: Quandt, Schermuly, Schimmelbauer 1, Buckel 1, Schaeffter 4, Treber 7, Göttert, Fuhrig, Kiedrowicz 1, Botzenhardt 1, Klein, Teuner 5/2, Mrowietz, Gottron 1
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Budde/Ehlert (Groß-Rohrheim)
Spielfilm: 0:1 (1.), 2:3 (5.), 5:5 (10.), 7:7 (17.), 9:8 (21.), 12:11 (28.) 14:11 – 15:13 (34.), 17:13 (37.), 17:15 (42.), 20:16 (47.), 22:17 (50.), 24:18 (55.), 26:20 (58.), 27:22
Foto: wiesbadenaktuell