Beim Handballoberligisten HSG Breckenheim Wallau/Massenheim stimmte an diesem Abend alles. Nach der Niederlage gegen den Titelaspirant MT Melsungen II stellten die Schützlinge von Gilles Lorenz die Zeichen auf Wiedergutmachung. Mit einem klaren 42:21 (19:11) Kantersieg festigte die Ländchescrew eindrucksvoll das erklärte Ziel, den dritten Tabellenplatz.
Dabei standen die Vorzeichen vor der Partie schlecht. Neben Arne Walter mussten Lucas Lorenz (Sprunggelenk), Jannik Göttert (Handverletzung) neben den langzeitverletzten Timo und Yannick Mrowietz passen. Hinzu kam die Krankheit von Kenneth Fuhrig. Wenigstens David Buckel, den Rückprobleme unter Woche außer Gefecht setzten, signalisierte seinen Einsatz. Aus der zweiten Mannschaft sprangen Max Schäfer und Fabian Luft in die Bresche.
Gegen den Tabellenvorletzten diktierten die Gastgeber vor 300 begeisterten Zuschauenden vom Start weg das Geschehen. Dabei gingen die HSG Akteure volles Tempo. Mit strahlenden Gesichtern zeigten sie ihre Lust auf Handball. Timo Treber mit seinem Treffer traf zur 6:4 (10.) Führung. Dennis Quandt steigerte sich der Folgezeit. „Nachdem freien und dem gehaltenen Strafwurf war ich im Spiel“, konstatierte der Keeper nach dem Abpfiff und freute sich über 15 gehaltene Bälle. Mit seiner Leistung sorgte Quandt für die nötige Rückendeckung seiner Vorderleute. Stark auch die Vorstellung von Eric Schaeffter in Abwehr und Angriff. Mit Gottron im Mittelblock bildete der Rückraumspieler, der auch mit vortrefflichen Abschlüssen glänzte, für eine uneinnehmbare Festung. Die vielen gewonnenen Bälle münzten der Ländchesclub in Erfolgserlebnisse um. Dabei agierten die Hausherren im Angriff schnell, schnörkellos und mit viel Überzeugung. „Air Treber“ war wieder betriebsbereit. Der Linksaußen bugsierte im Flug das klebrige Spielgerät mit einem herrlichen Leger zum 19:11 Pausenstand in die Maschen.
Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Die Gastgeber gaben weiter Vollgas. Selbst als die HSG mit drei Akteuren auf der Auswechselbank saßen, Lukas Crecelius, Tim Heuss und Henry Gottron brummten fast zeitgleich ihre Zeitstrafen ab, schafften die Gäste es nicht, den Ball im HSG-Gehäuse unterzubringen. „Vergessen, abhaken. Zur Halbzeit steht es 19:11. Ich glaube unser Torwart war nicht einmal am Ball. Die Köpfe der Spieler waren schnell unten“, analysierte TuS Trainer Timo Heuft.
Gilles Lorenz konnte es sich leisten alle dreizehn Feldspieler einzusetzen. Es tat der gelungenen Vorstellung keinen Abbruch. Die Abwehr weiterhin aggressiv und konzentriert, ließ in den ersten fünfzehn Minuten im zweiten Akt nur vier Tore zur. Der spielstarke Botzenhardt sorgte für das 24:13 (35.). Beim 30:14 (44.) durch Tim Heuss war die Partie früh entschieden. Marc Teuner mit seinem neunten Treffer traf zum 40:19 (56.) und Andre Avemann sorgte mit 42:21 für den hochverdienten Endstand. Die Zuschauer untermauerten mit stehenden Ovationen die blitzsaubere Leistung des HSG-Ol-Teams.
„Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung, weil, wir unser Spiel sechzig Minuten durchgezogen haben. Vor dem Spiel hatten wir unsere Bedenken, vor allem wegen unserer personellen Situation. Das war rundrum eine gelungene Leistung“, sparte HSG Trainer Gilles Lorenz nicht mit Lob für seine Jungs.
Schade. Scahde. Yannick Mrowietz wird ab der kommenden Saison nicht mehr für die Ländchescrew auflaufen. Berufliche Gründe zwingen den Rückraumspieler zum Aufhören. „Ich habe lange gekämpft. Aber es geht nicht mehr. Der Aufwand ist einfach zu groß“, begründete der 28jährige seinen Schritt.
Es spielten: Quandt, Schermuly, Buckel 1, Schaeffter 9, Crecelius 3, Treber 5, Luft 2, Gottron 5, Heuss 3, Botzenhardt 4, Avemann 1, Max Schäfer, Teuner 9/2
Zuschauende: 300
Schiedsrichter: Hartmann/Thomsen (Bensheim/Auerbach)
Spielfilm: 0:1 (2.), 3:2 (5.), 5:3 (8.), 9:6 (13.), 11:7 (16.), 13:8 (20.), 16:9 (24.), 18:11 (28.), 19:11 – 22:12 (33.), 26:14 (37.), 29:14 (42.), 32:16 (48.), 37:18 (53.), 41:19 (58.), 42:21
Foto: wiesbadenaktuell