Aufatmen, Schweiß abwichen. Die gut 250 Zuschauer sahen eine Woche nach Fastnacht ein wirklich närrisches Spiel. Beim Abpfiff siegte die HSG Breckenheim Wallau/Massenheim mit 29:27 (19:8) und festigte mit diesem Erfolg ihren formidablen dritten Tabellenplatz. Der Ländchesclub ist somit weiterhin das Zünglein an der Waage im Konzert zwischen TG Melsungen II und ESG Gensungen/Felsberg.
Trainer Gilles Lorenz brachte es beim Trainertalk auf dem Punkt. „Heute habe ich zwei Spiele gesehen.“
In der Tat. Vor dem Anpfiff musste die HSG B W/M weiterhin auf die verletzten Yannick Mrowietz, Andre Avemann und auf die erkrankten Arne Walter und Eric Schaeffter verzichten. Hinzu gesellte sich Tim Heuss.
Das Ländchesteam gab vom Start weg Vollgas. Der Fuß war fest auf dem rechten Pedal. Dennis Quandt erwischte einen Sahnetag und bohrte sich schnell in die Umstädter Köpfe. Vor allem bei den „Eins gegen Eins Duellen“ war der Keeper nahezu unüberwindbar. Die sattelfeste Abwehr der Gastgeber tat ein Übriges zu einer überzeugenden Vorstellung in den ersten vierzig Minuten. Schnörkellos und gradlinig überzeugten die Hausherren auch im Angriff. Konzentriert schaffte David Buckel die 6:5 (13.) Führung. Die gehaltenen Bälle von Quandt, es waren zwölf im ersten Akt, münzte die Ländchescrew in Tore um. Der konsequente Mark Teuner traf mit einem Doppelschlag zum 10:7 (21.). Der HSG-Express war nicht zu stoppen, spielte wie aus einem Guss. Philipp Botzenhardt erzielte das 16:8 (28.) den Teuner und Fuhrig, beide im Rückraum agierend, zum 19:8 Halbzeitstand ausbauten.
Im zweiten Abschnitt zunächst das gleiche Bild. Der Ländcheslub war weiter spielbestimmend. Jannik Göttert, unter der Woche noch mit einem Infekt außer Gefecht gesetzt, zeigte eine überzeugende Vorstellung in Abwehr und Angriff. Der Youngster traf zum 21:11 (35.). Der Gast wirkte zu diesem Zeitpunkt ideenlos und wehrlos. Teuner, Lorenz und Treber bauten den Vorsprung gar auf 24:11 (38.) aus. „Wir waren eigentlich schon tot“, gab MSG-Trainer Peter Wörner nach dem Abpfiff zum Besten. Was folgte ist schwer zu erklären. Die kurze Manndeckung gegen den HSG Vollstrecker Marc Teuner zeigte Wirkung. Die rote Karte gegen Lorenz Schevado (3×2) sorgte für eine Trotzreaktion. Die Hausherren verloren mehr und mehr den Faden. Der personelle Aderlass sorgte für ein übriges. Die MSG Umstadt/Habitzheim witterte die Chance. Der in der 40.Minute noch entspannte sitzende Gilles Lorenz spuckte Gift und Galle. Die HSG im straucheln. Die Aufholjagd des Gastes begann. Binnen dreizehn Minuten schafften Weit und Co. den 26:23 (51.) Anschluss. Kein Spiel mehr für schwache Nerven. Ohnmacht beim HSG-Anhang als der treffsichere Weit das 27:25 (54.) erzielte. Zum Glück stand Sebastian Schermuly zwischen den Pfosten. Zweimal reagierte der Kapitän blitzschnell. Vom Kreis und von Rechtsaußen parierte der Routinier die Würfe. Den Ballgewinn feuerte Treber mit einem schnellen Gegenstoß zum vielumjubelten 29:27 in die Maschen. Die Erleichterung im HSG Lager spürte jeder.
„Wir haben ab der 40. Minute einfach viel zu viel in die Breite gespielt. Es fehlte die Coolness. Am Ende haben uns unsere Torhüter Dennis Quandt und Sebastian Schermuly den Sieg gerettet“, sprach ein sichtlich mitgenommener Gilles Lorenz aber von einem verdienten Erfolg. „Wir haben immer die Nase vorn gehabt.“
Mit 29:9 Punkten ist der dritte Tabellenplatz gefestigt und am kommenden Sonntag (Anpfiff 17.00 Uhr Hans-Jürgen Portmann Halle) erwartet die HSG B W/M den TSV Offenbach-Bürgel im nächsten Heimspiel.
Es spielten: Quandt, Schermuly, Buckel 3, Crecelius, Treber 2, Göttert 2, Max Schäfer, Timo Mrowietz, Gottron 1, Fuhrig 5, Botzenhardt 3/2, Lorenz 3, Teuner 10/1
Zuschauende: 250
Schiedsrichter: Fuchs/Hass (Haibach/Sulzbach)
Spielfilm: 0:2(3.), 4:3 (8.), 6:5 (13.), 9:7 (18.), 11:7 (22.), 14:8 (26.), 16:9 (28.), 18:9 – 19:10 (32.), 20:11 (35.), 24:12 (38.), 24:16 (42.), 25:20 (48.), 26:22 (51.), 27:26 (57.), 29:27