Abpfiff. Während der Gast mit „Spitzenreiter, Spitzenreiter“, Rufen im Kreis auf dem Parkett tanzte, kauerten die Hausherren mit leeren Gesichtern auf der Bank.
Mit 23:20 (11:11) verlor die HSG Breckenheim Wallau/Massenheim vor knapp 300 Zuschauer gegen den Aufsteiger HSG Hanau II und muss, bei nunmehr 3:3 Punkten, am kommenden Freitag (20.00 Uhr Sporthalle Elsässer Platz) im Derby gegen TuS Dotzheim antreten.
Nach dem Auswärtserfolg in Obernburg, gingen Botzenhardt und Co. mit breiter Brust in die Partie. Vincent Robinson stand zwischen den Pfosten und auf der Bank nahm Arne Walter nach seinem Infekt Platz.
Vom Start weg war die Ländchescrew zunächst die tonangebende Mannschaft. Die 6:0 Abwehr war konzentriert und kompakt. Vor allem der Mittelblock mit Fuhrig und Kaufmann ergänzte sich prächtig. Dahinter bot Robinson eine starke Vorstellung. Nach 18 Minuten hatte der Keeper bereits acht Bälle, darunter zwei gehaltene Strafwürfe auf seinem Konto. Yannick Mrowietz mit einem Hüftwurf zum 5:2 (14.) nutzten die Gastgeber den Aufwind weiter und zogen durch den zweiten Treffer von David Buckel auf 7:3 (18.) davon. Die Gastgeber hatten bis zu diesem Zeitpunkt alles im Griff. Plötzlich schlichen sich Unzulänglichkeiten ins Spiel. Mit vier Treffern in Folge schaffte Hanau bis zur 23.Minute den 7:7 Ausgleich. Yannick Mrowietz und Kaufmann im Doppelpack sorgten für das 9:7(25.). Durch Treffer von Timo Mrowietz stand ein 11:11 Remis auf der Anzeigetafel.
Im zweiten Abschnitt ging Hanau durch Wadel mit 15:13 in Front. Timo Treber mit einer schönen Einzelleistung traf zum erneuten Anschluss. Ab der 45. Minute lief auf Seiten der Gastgeber nur noch wenig zusammen. Das Team spielte zu sehr in die Breite und entwickelte somit kaum noch Torgefahr. Der Gast beließ es in der Abwehr beim Begleitschutz. Trainer Lorenz wechselte munter durch und versuchte es mit einigen Umstellungen, um neue Reize zu setzen. Es fruchtete nicht. Hinzu kam das Auslassen von Torchancen und technischer Fehler.
„Wir haben keine Ideen entwickelt und auch ein falsches Entscheidungsverhalten gehabt“, analysierte Gilles Lorenz diese Phase. Hanau zog von 17:16 (45.) auf 23:17 (55.) davon Einige Fragen warf auch das gepfiffene Strafwurfverhältnis von Acht zu Zwei für die Gäste auf. Zwar kämpfte sich das Ländchesensemble in den letzten Minuten durch Kaufmann, Timo Mrowietz und Fuhrig heran, musste sich aber am Ende geschlagen geben.
„Wir haben am Ende verdient verloren. Es ist das Ergebnis von vierzehn Tagen Training in denen viele Spieler wegen Krankheit fehlten. Ein geordnetes zielgerichtetes Training war schwer möglich. Dazu haben wir in der zweiten Hälfte keine guten Entscheidungen getroffen“, bilanzierte ein enttäuschter Gilles Lorenz. Jetzt gilt sich neu aufzurichten. Das Derby wartet.
Es spielten: Robinson, Quandt, Kaufmann3, Fuhrig 2, Botzenhardt, Avemann, Treber 2, Yannick Mrowietz 4, Bogdanic 1, Timo Mrowietz 5/2, Walter, Buckel 3, Crecelius
Zuschauer: 300
Schiedsrichter: Hartmann/Thomsen (Bensheim/Auerbach)
Spielfilm: 1:0 (1.), 3:2 (7.), 5:2 (14.), 7:3 (18.), 7:7 (23.), 9:9 (27.), 11:11 – 12:14 (36.), 14:15 (37.), 16:18 (46.), 16:21 (52.), 17:23 (56.), 20:23
Foto: wiesbadenaktuell